Der Canonical Tag und seine Bedeutung für SEO
Bei einem Canonical Tag handelt es sich um eine im Quellcode einer Website hinterlegte Angabe, die auf die sogenannte „kanonische“ URL verweist. Darunter wird bei Seiten mit identischen oder nahezu identischen Inhalten die repräsentative URL verstanden – also die Standardressource, die zur Indexierung durch die Suchmaschinen herangezogen werden soll. Canonical Tags helfen, Duplicate Content zu vermeiden und so das Ranking von Websites zu verbessern. Sie sind ein wirkungsvolles Mittel der Suchmaschinenoptimierung (Search Engine Optimization, SEO) und der Onpage Optimierung.
Duplicate Content vermeiden
Oft gibt es von einer Website unterschiedliche Versionen mit identischen Inhalten: Zum Beispiel dann, wenn html-Seiten, PDFs und Druckversionen oder inhaltlich gleiche URLs (mit bzw. ohne Parameter) vorhanden sind. In diesen Fällen fällt es den Suchmaschinen schwer zu erkennen, welche der Seiten die Standardressource ist, die im Ranking berücksichtigt werden soll. Wenn Google und Co. darauf verzichten, sich für eine Seite zu entscheiden, indexieren sie alle Versionen und behandeln sie zugleich als Duplicate Content, was zu ihrer Abwertung im Ranking führt. In diesem Fall ranken zwar alle Versionen einer Seite – aber schlechter, als wenn eine von ihnen als Standardressource erkannt worden wäre. Sie stehen also praktisch untereinander in Konkurrenz.
Ranking der „falschen“ Version verhindern
Auch dann, wenn sich die Suchmaschine für eine Seite als Standardressource entscheidet, muss das für den Seitenbetreiber kein Vorteil sein – denn es ist nicht gesagt, dass die Suchmaschine die richtige Version auswählt.
Stellen Sie sich zum Beispiel vor, dass Sie auf Ihrer Website zur Leadgenerierung (etwa zur Anmeldung zu einem Newsletter) einen Text veröffentlicht haben, den Sie den Lesern zugleich als Druck- und als PDF-Version zum Herunterladen zur Verfügung stellen. Wenn Google nun die Druck- oder die PDF-Version als Standardressource festlegt, wird ausgerechnet eine Version besonders gut gerankt, die für die Leadgenerierung völlig ungeeignet ist – denn keine von ihnen unterstützt Hyperlinks, so dass eine Weiterleitung auf die Anmeldeseite für einen Newsletter nicht mehr möglich ist.
Mit einem Canonical Tag können diese Probleme vermieden werden.
Die Hauptversion einer Seite bestimmen
Canonical Tags weisen die Suchmaschinen darauf hin, welche Version einer Seite die Hauptversion (oder kanonische URL) ist und daher für das Ranking berücksichtigt werden soll.
Auch wenn sich im Sprachgebrauch die Bezeichnung „Canonical Tag“ eingebürgert hat, handelt es sich dabei genau genommen um einen Link, der im Seiten-Quelltext eingebunden wird. Auch kanonische URLs besitzen übrigens einen Canonical – der allerdings auf sie selbst verweist.
Der Canonical Tag sollte immer dann gesetzt werden, wenn die Gefahr besteht, dass die Inhalte mehrerer Seiten von den Suchmaschinen für identisch gehalten werden:
- Bei dynamischen URLs, bei denen der Inhalt einer Seite nur unmaßgeblich verändert wird – also etwa bei unterschiedlichen Darstellungen einer Kategorieseite oder bei Session-IDs.
- Wenn Inhalte systembedingt unter mehr als einer URL erreichbar sind. Das kann etwa dann der Fall sein, wenn der gleiche Inhalt in einem Webshop in unterschiedlichen Kategorien eingeordnet wurde, wie z. B. bei www.mode-shop.de/hosen/blaue-hose und www.mode-shop.de/sommerhosen/blaue-hose.
- Wenn derselbe Inhalt in unterschiedlichen Formaten vorliegt – also etwa zusätzlich in einer PDF- oder Druckversion.
- Wenn ein Inhalt auch auf einer anderen Domain vorhanden ist.
Häufige Fehler beim Setzen der Canonical Tags
Nicht nur Laien unterlaufen bei Canonical Tags Fehler – besonders häufig in diesen Fällen:
- Die kanonische URL (Standardressource) ist nicht erreichbar, so dass der Canonical Tag ins Leere verweist.
- Der Canonical Tag wird nicht im Head-Bereich platziert. Befindet sich der Canonical Tag nicht im Header, sondern an anderer Stelle, wird er von den Suchmaschinen ignoriert.
- Canonical Tags und „noindex“ Tags werden gleichzeitig verwendet. Das Problem: Die Tags widersprechen sich, denn das Canonical legt fest, dass eine von mehreren Seiten indexiert werden soll, während das „noindex“ Tag bestimmt, dass eine Seite gerade nicht zu indexieren ist.
- Canonical Tags bei nicht-identischen Seiten. Der Canonical Tag sollte nur bei Seiten mit identischen Inhalten verwendet werden. Weichen die Inhalte zu stark voneinander ab, missachten die Suchmaschinen die Indexierungsanweisung.
- Canonical Tags auf hinteren Paginierungsseiten, die auf die erste Paginierungsseite verweisen. Auch hier machen Canonical Tags keinen Sinn, denn die Seiteninhalte sind nicht identisch!
- Canonical Tag und hreflang-Attribut. Mit dem hreflang-Attribut wird sichergestellt, dass Google und Co. immer die richtige Sprach- und Länderversion einer Webseite berücksichtigen. Verweisen die Canonicals auf eine andere Sprach- und Länderversion, werden sie von den Suchmaschinen in der Regel nicht berücksichtigt.
Im Rahmen einer Onpage Optimierung prüfen die Experten unserer SEO Agentur unter anderem auch das Vorhandensein der Canonical Tags. Sprechen Sie uns an, wir beraten Sie gerne!